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Vorlesungen über die Philosophie der Religion

 

III. Die Notwendigkeit und Vermittlung des religiösen Verhältnisses in der Form des Denkens

Der innere Zusammenhang und die absolute Notwendigkeit, in welche der Inhalt der Vorstellung im Denken versetzt wird,
ist nichts anderes als der Begriff in seiner Freiheit, so daß aller Inhalt Bestimmung des Begriffs und mit dem Ich selbst ausgeglichen wird.
Die Bestimmtheit ist hier schlechthin die meinige; der Geist hat darin seine Wesentlichkeit selbst zum Gegenstand, und das Gegebensein, die Autorität und die Äußerlichkeit des Inhalts gegen mich verschwindet.

Das Denken gibt somit dem Selbstbewußtsein das absolute Verhältnis der Freiheit.
Die Vorstellung hält sich noch in der Sphäre der äußeren Notwendigkeit, da alle ihre Momente, indem sie sich aufeinander beziehen, dies so tun, daß sie ihre Selbständigkeit nicht aufgeben. Das Verhältnis dieser Gestaltungen im Denken hingegen ist das Verhältnis der Idealität, so daß keine Gestaltung selbständig für sich abgesondert steht, jede vielmehr die Weise eines Scheines gegen die andere hat.
Jeder Unterschied, jede Gestaltung ist so ein Durchsichtiges, nicht finster und undurchdringlich für sich bestehend.
Damit sind die Unterschiedenen nicht solche, die für sich selbständig eines dem anderen Widerstand leisten, sondern sie sind in ihrer Idealität gesetzt. Das Verhältnis der Unfreiheit, sowohl des Inhalts wie des Subjekts, ist nun verschwunden, weil die absolute Angemessenheit des Inhalts und der Form eingetreten ist.
Der Inhalt ist in sich frei, und sein Scheinen in sich selbst ist seine absolute Form, und im Gegenstand hat das Subjekt das Tun der Idee, des an und für sich seienden Begriffs, das es selber ist, vor sich. 

Indem wir nun das Denken und seine Entwicklung darstellen, so haben wir zunächst zu sehen, wie es
1. im Verhältnis zu der Vorstellung oder vielmehr als die innere Dialektik der Vorstellung erscheint, sodann
2. wie es als Reflexion die wesentlichen Momente des religiösen Verhältnisses zu vermitteln sucht, und endlich 3. wie es sich als spekulatives Denken im Begriff der Religion vollendet und die Reflexion in der freien Notwendigkeit der Idee aufhebt.

 

 

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