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b. Die geschichtliche Existenz dieser Religion
Geschichtlich ist diese Religion vorhanden als die des Fo; sie ist die Religion der Mongolen, Tibetaner im Norden und im Westen Chinas, ferner der Birmanen und Ceylonesen, wo jedoch das, was sonst Fo heißt, Buddha genannt wird. Es ist überhaupt die Religion, die wir unter dem Namen der Lamaischen kennen. Sie ist die ausgebreitetste und hat die meisten Anhänger; ihre Verehrer sind zahlreicher als die des Mohammedanismus, welcher wieder mehr Anhänger zählt als die christliche Religion. Es ist damit wie in der mohammedanischen Religion: ein einfach Ewiges macht die Grundanschauung und die Bestimmung des Innern aus, und diese Einfachheit des Prinzips ist durch sich selbst fähig, verschiedene Nationalitäten sich zu unterwerfen.
Es ist geschichtlich, daß diese Religion etwas Späteres ist als die Form, wo die absolute Macht das Herrschende ist. Die französischen Missionare haben ein Edikt des Kaisers Hiaking 1) übersetzt, der dadurch viele Klöster aufhob, da die darin Lebenden die Erde nicht bauten und keine Abgaben zahlten; hier sagt der Kaiser im Anfange des Edikts: "Unter unseren drei berühmten Dynastien hörte man nicht von der Sekte des Fo sprechen. Erst seit der Dynastie der Han ist sie aufgekommen."
Die Vorstellung dieser Religion in ihren bestimmteren Zügen ist nun folgende.
α) Die absolute Grundlage ist die Stille des Insichseins, in welchem alle Unterschiede aufhören, alle Bestimmungen der Natürlichkeit des Geistes, alle besonderen Mächte verschwunden sind. So ist das Absolute als das Insichsein das Unbestimmte, das Vernichtetsein alles Besonderen, so daß alle besonderen Existenzen, Wirklichkeiten nur etwas Akzidentelles, nur gleichgültige Form sind.
β) Da die Reflexion in sich als das Unbestimmte (auch wieder dem Standpunkte der Naturreligion gemäß) nur die unmittelbare ist, so ist sie in dieser Form als Prinzip ausgesprochen; das Nichts und das Nichtsein ist das Letzte und Höchste. Nur das Nichts hat wahrhafte Selbständigkeit, alle andere Wirklichkeit, alles Besondere hat keine. Aus Nichts ist alles hervorgegangen, in Nichts geht alles zurück. Das Nichts ist das Eine, der Anfang und das Ende von allem. So verschiedenartig die Menschen und Dinge sind, so ist nur das eine Prinzip, das Nichts, woraus sie hervorgehen, und nur die Form macht die Qualität, die Verschiedenheit aus.
Auf den ersten Anblick muß es auffallen, daß der Mensch Gott denke als Nichts, dies muß als die größte Sonderbarkeit erscheinen; aber näher betrachtet heißt diese Bestimmung: Gott ist schlechthin nichts Bestimmtes, das Unbestimmte; es ist keine Bestimmtheit irgendeiner Art, die Gott zukommt, er ist das Unendliche; das ist soviel als: Gott ist die Negation von allem Besonderen.
Wenn wir die Formen, die wir heutzutage hören, die gang und gäbe sind, betrachten: "Gott ist das Unendliche, das Wesen, das reine, einfache Wesen, das Wesen der Wesen und nur das Wesen", so ist das entweder ganz oder ziemlich gleichbedeutend mit dem, daß Gott das Nichts ist. Ebenso wenn man sagt, man könne Gott nicht erkennen, so ist Gott für uns das Leere, Unbestimmte.
Jene moderne Weise ist also nur ein milderer Ausdruck dafür: Gott ist das Nichts. Das ist aber eine bestimmte, notwendige Stufe: Gott ist das Unbestimmte, die Unbestimmtheit, in welcher aufgehoben und verschwunden ist das unmittelbare Sein und dessen scheinbare Selbständigkeit.
γ) Gott, obzwar als Nichts, als Wesen überhaupt gefaßt, ist doch gewußt als dieser unmittelbare Mensch, als Fo, Buddha, Dalai-Lama. Diese Vereinbarung kann uns am widerwärtigsten, empörendsten, unglaublichsten erscheinen, daß ein Mensch mit allen sinnlichen Bedürfnissen als Gott angesehen wird, als der, welcher die Welt ewig erschaffe, erhalte, hervorbringe.
Wenn in der christlichen Religion Gott in Gestalt des Menschen verehrt wird, so ist das unendlich unterschieden; denn das göttliche Wesen wird da angeschaut in dem Menschen, der gelitten hat, gestorben, auferstanden und gen Himmel gefahren ist. Das ist nicht der Mensch im sinnlichen, unmittelbaren Dasein, sondern der, der die Gestalt des Geistes an sich trägt. Aber als der ungeheuerste Kontrast erscheint es, wenn in der unmittelbaren Endlichkeit des Menschen das Absolute verehrt werden soll; diese ist eine noch sprödere Vereinzelung, als das Tier ist. Die menschliche Gestalt hat ferner in sich selbst die Forderung der Erhebung, und darum scheint es widrig, wenn diese Forderung zum Beharren bei gemeiner Endlichkeit niedergeschlagen wird.
Diese Vorstellung ist aber verstehen zu lernen, und indem wir sie verstehen, rechtfertigen wir sie; wir zeigen, wie sie ihren Grund hat, ihr Vernünftiges, eine Stelle in der Vernunft. Aber es gehört auch dazu, daß wir ihren Mangel einsehen. Wir müssen einsehen bei den Religionen, daß es nicht bloß Sinnloses ist, Unvernünftiges. Das Wichtigere ist aber, das Wahre zu erkennen, wie es mit der Vernunft zusammenhängt, und das ist schwerer, als etwas für sinnlos zu erklären.
Das Insichsein ist die wesentliche Stufe, daß von der unmittelbaren, empirischen Einzelheit fortgegangen wird zur Bestimmung des Wesens, der Wesenhaftigkeit, zum Bewußtsein von der Substanz, einer substantiellen Macht, die die Welt regiert, alles entstehen, werden läßt nach vernünftigem Zusammenhang. Insofern sie substantiell, in sich seiend ist, ist sie ein bewußtlos Wirkendes; eben damit ist sie ungeteilte Wirksamkeit, hat Bestimmung der Allgemeinheit in ihr, ist die allgemeine Macht. Es ist hier zu erinnern, um uns dies deutlich zu machen, an Naturwirksamkeit, an Naturgeist, Naturseele: da meinen wir nicht, daß Naturgeist bewußter Geist ist, darunter denken wir uns nichts Bewußtes. Die Naturgesetze der Pflanzen, Tiere, ihrer Organisation und die Tätigkeit derselben sind ein Bewußtloses; diese Gesetze sind das Substantielle, ihre Natur, ihr Begriff; das sind sie an sich, die ihnen immanente Vernunft, aber bewußtlos.
Der Mensch ist Geist, und sein Geist bestimmt sich als Seele, als diese Einheit des Lebendigen. Diese seine Lebendigkeit, die in der Explikation seiner Organisation nur eine ist, alles durchdringend, erhaltend, - diese Wirksamkeit ist im Menschen vorhanden, solange er lebt, ohne daß er davon weiß oder dies will, und doch ist seine lebendige Seele die Ursache, die ursprüngliche Sache, die Substanz, welche das wirkt. Der Mensch, eben diese lebendige Seele, weiß davon nichts, will diesen Blutumlauf nicht, schreibt's ihm nicht vor; doch tut er's, es ist sein Tun; der Mensch ist tuende, wirkende Macht von diesem, was in seiner Organisation vorgeht. Diese bewußtlos wirkende Vernünftigkeit oder bewußtlos vernünftige Wirksamkeit ist, daß der νους die Welt regiert, bei den Alten der νους des Anaxagoras. Dieser ist nicht bewußte Vernunft. Man hat diese vernünftige Wirksamkeit in der neueren Philosophie auch das Anschauen genannt, besonders Schelling: Gott als anschauende Intelligenz. Gott, die Intelligenz, die Vernunft als anschauend, ist das ewige Erschaffen der Natur, dies, was Erhalten der Natur heißt; denn Erschaffen und Erhalten ist nicht zu trennen. In dem Anschauen sind wir in die Gegenstände versenkt, sie erfüllen uns. Dies ist die niedrigere Stufe des Bewußtseins, dies Versenktsein in die Gegenstände; darüber reflektieren, zu Vorstellungen kommen, aus sich Gesichtspunkte hervorbringen, diese Bestimmungen an diese Gegenstände halten, urteilen - das ist nicht mehr Anschauen als solches.
Das ist also dieser Standpunkt der Substantialität oder des Anschauens. Dieser Standpunkt ist, was unter dem Standpunkt des Pantheismus zu verstehen ist in seinem richtigen Sinne, - dies orientalische Wissen, Bewußtsein, Denken von dieser absoluten Einheit, von der absoluten Substanz und der Wirksamkeit dieser Substanz in sich, einer Wirksamkeit, worin alles Besondere, Einzelne nur ein Vorübergehendes, Verschwindendes ist, nicht wahrhafte Selbständigkeit. - Dies orientalische Vorstellen ist entgegengesetzt dem okzidentalischen, wo der Mensch in sich niedergeht, wie die Sonne, in seine Subjektivität; da ist die Einzelheit Hauptbestimmung, daß das Einzelne das Selbständige ist.
Wie im orientalischen, daß das Allgemeine das wahrhaft Selbständige ist, so steht in diesem Bewußtsein die Einzelheit der Dinge, der Menschen uns obenan; ja, die okzidentalische Vorstellung kann so weit gehen, zu behaupten: die endlichen Dinge sind selbständig, d. h. absolut.
Der Ausdruck Pantheismus hat das Zweideutige, welches die Allgemeinheit überhaupt hat. 'Εν ϰαaι` πpαaν? heißt das eine All, das All, welches schlechthin eines bleibt, aber πpαaν heißt auch "alles", und so ist es, daß es in die gedankenlose, schlechte, unphilosophische Vorstellung übergeht. So versteht man unter Pantheismus die Allesgötterei, - nicht Allgötterei; denn in der Allgötterei, wenn Gott das All wäre, ist nur ein Gott; im All sind absorbiert die einzelnen Dinge und sind nur Schatten, Schemen: sie kommen und gehen, ihr Sein ist eben dies, daß es verschwindet. In jenem ersten Sinn aber mutet man der Philosophie zu, daß sie Pantheismus sei. So sprechen besonders die Theologen. Das ist eben die Zweideutigkeit der Allgemeinheit: nimmt man es im Sinne der Reflexionsallgemeinheit, so ist es die Allheit; diese stellt man sich zunächst vor, daß die Einzelheit selbständig bleibt. Aber die Allgemeinheit des Denkens, die substantielle Allgemeinheit ist Einheit mit sich, worin alles Einzelne, Besondere nur ein Ideelles ist, kein wahrhaftes Sein hat.
Diese Substantialität ist die Grundbestimmung, aber auch nur die Grundbestimmung - der Grund ist noch nicht das Wahrhafte - auch unseres Wissens von Gott. Gott ist die absolute Macht, das müssen wir sagen, - allein die Macht; alles, was sich herausnimmt, zu sagen von sich, es sei, habe Wirklichkeit, ist aufgehoben, ist nur ein Moment des absoluten Gottes, der absoluten Macht; nur Gott ist, nur Gott ist die eine wahrhafte Wirklichkeit.
Das liegt auch in unserer Religion der Vorstellung Gottes zugrunde. Die Allgegenwart Gottes, wenn sie kein leeres Wort ist, so ist die Substantialität damit ausgedrückt, sie liegt dabei zugrunde. Diese tiefen Ausdrücke der Religion werden aber vom Stumpfsinn nur im Gedächtnis fortgeschwatzt; damit ist es gar nicht Ernst. Sowie man dem Endlichen wahrhaftes Sein zuschreibt, sowie die Dinge selbständig sind, Gott von ihnen ausgeschlossen, so ist Gott gar nicht allgegenwärtig; denn wenn Gott allgegenwärtig ist, so wird man zugleich sagen, er sei wirklich, nicht die Dinge. - Er ist also nicht neben den Dingen, in den Poren, wie der Gott Epikurs, sondern in den Dingen wirklich: und dann sind die Dinge nicht wirklich, und seine Gegenwart in ihnen ist die Idealität der Dinge; aber die Dinge sind unüberwindlich erhalten, eine unüberwindliche Wirklichkeit in diesem schwachen Denken. Die Allgegenwart muß für den Geist, das Gemüt, den Gedanken eine Wahrheit, er muß Interesse daran haben. Gott ist das Bestehen aller Dinge.
Pantheismus ist ein schlechter Ausdruck, weil dies Mißverständnis darin möglich ist, daß πpαaν? genommen wird als Allheit, nicht als Allgemeinheit. Philosophie der Substantialität, nicht des Pantheismus ist die Spinozische gewesen.
Gott ist in allen höheren Religionen, besonders aber in der christlichen, die absolute, eine Substanz; zugleich ist er aber auch Subjekt, und das ist das Weitere. Wie der Mensch Persönlichkeit hat, tritt in Gott die Bestimmung der Subjektivität, Persönlichkeit, Geist ein, absoluter Geist. Das ist eine höhere Bestimmung, aber der Geist bleibt dennoch Substanz, dessenungeachtet die eine Substanz. Diese abstrakte Substanz, die das Letzte der Spinozischen Philosophie ist, diese gedachte Substanz, die nur für das Denken ist, kann nicht Inhalt einer Volksreligion sein, kann nicht sein der Glaube eines konkreten Geistes. Der Geist ist konkret; es ist nur das abstrakte Denken, das in solch einseitiger Bestimmtheit der Substanz bleibt.
Der konkrete Geist suppliert den Mangel, und dieser Mangel ist, daß die Subjektivität fehlt, d. i. die Geistigkeit. Aber hier auf der Stufe der Naturreligion ist diese Geistigkeit noch nicht als solche, noch nicht gedachte, allgemeine Geistigkeit, sondern sinnliche, unmittelbare; da ist es ein Mensch, als sinnliche, äußerliche, unmittelbare Geistigkeit: also in der Gestalt eines diesen Menschen, eines empirischen, einzelnen Bewußtseins. Wenn nun dieser Mensch uns im Kontrast bleibt von dieser Substanz, dieser allgemeinen Substanz in sich, so muß man sich erinnern, daß der Mensch als lebendige Substantialität überhaupt diese substantielle Wirklichkeit in sich ist, die durch seine Körperlichkeit bestimmt ist; es muß gedacht werden können, daß diese Lebendigkeit auf substantielle Weise wirksames Leben in ihm ist. Dieser Standpunkt enthält die allgemeine Substantialität in wirklicher Gestalt.
Da ist die Vorstellung, daß ein Mensch in seiner Meditation, Selbstbeschäftigung mit sich, seinem Vertiefen in sich, nicht bloß in seiner Lebendigkeit die allgemeine Substanz sei, sondern in seinem Vertiefen in sich, im Zentrum des νους, der νους als Zentrum gesetzt, so aber, daß in ihm der νους nicht in seiner Bestimmung, Entwicklung sich bewußt wird. Diese Substantialität des νους, diese Vertiefung vorgestellt in einem Individuum, ist nicht die Meditation eines Königs, der in seinem Bewußtsein die Administration seines Reiches vor sich hat, sondern daß dieses Vertiefen in sich als abstraktes Denken an sich die wirksame Substantialität ist, die Erschaffung und Erhaltung der Welt.
Die subjektive Gestalt ist hier noch nicht ausschließend; erst in der Durchdringung der Geistigkeit, der Subjektivität und Substanz ist Gott wesentlich Einer. So ist die Substanz wohl eine, aber die Subjektivität, diese Gestaltungen sind mehrere, und es liegt unmittelbar in ihnen, daß sie mehrere sind, denn diese Gestaltung ist selbst im Verhältnis zur Substantialität zwar als ein Wesentliches, doch auch zugleich als ein Akzidentelles vorgestellt. Denn Gegensatz, Widerspruch kommt erst im Bewußtsein, Willen, in der besonderen Einsicht; darum können nicht mehrere weltliche Regenten in einem Lande sein. Aber diese geistige Wirksamkeit, obgleich sie zu ihrem Dasein Gestalt, geistige Form hat, ist doch nur Wirksamkeit der Substanz, nicht als bewußte Wirksamkeit, als bewußter Wille. So gibt es denn mehrere, nämlich drei Haupt-Lamas: der erste, Dalai-Lama, befindet sich in Lhasa, nördlich vom Himalaja. Ferner ist ein anderer Lama in Klein-Tibet in Taschi-Lumpo, in der Gegend von Nepal. In der Mongolei endlich ist noch ein dritter Lama.
Der Geist kann zwar nur eine Gestalt haben, und dies ist der Mensch, die sinnliche Erscheinung des Geistes; aber sobald das Innere nicht als Geist bestimmt ist, so ist die Gestalt zufällig, gleichgültig. Das ewige Leben des Christen ist der Geist Gottes selbst und der Geist Gottes eben dieses, Selbstbewußtsein seiner als des göttlichen Geistes zu sein. Auf dieser Stufe hingegen ist das Insichsein noch bestimmungslos, noch nicht Geist. Es ist unmittelbares Insichsein; das Ewige als dieses Insichsein hat noch keinen Inhalt, so daß also nicht die Rede davon sein kann, daß die Gestalt der inneren Bestimmtheit entspreche. Die Gleichgültigkeit der Gestalt erstreckt sich also hier auch auf das objektiv Ewige. Auch der Tod ist keine Unterbrechung in Rücksicht des substantiellen Wesens; sobald ein Lama stirbt, ist auch sogleich ein anderer da, so daß das Wesen in beiden dasselbe ist, und er kann alsbald aufgesucht werden, da er an gewissen Zeichen kenntlich ist. So haben wir eine Beschreibung vom englischen Gesandten Turner 2)von dem Lama in Klein-Tibet; es war derselbe ein Kind von zwei bis drei Jahren, dessen Vorgänger auf einer Reise nach Peking, wohin er vom chinesischen Kaiser berufen worden, gestorben war. Die Stelle dieses Kindes vertrat in Regierungsangelegenheiten ein Regent, der Minister des vorigen Dalai-Lama, welcher der Träger seines Bechers genannt ist.
Es ist ein Unterschied zwischen Buddhismus und Lamaismus. Sie haben dies Gemeinsame, welches angegeben worden, und die den Fo und Buddha verehren, verehren auch den Dalai-Lama. Es ist jedoch jener mehr unter der Form eines Verstorbenen, der aber auch unter seinen Nachfolgern gegenwärtig ist. So wird auch von Fo erzählt, er habe sich 8000mal inkarniert, sei vorhanden gewesen in wirklicher Existenz eines Menschen.
Das sind die Grundbestimmungen, die aus dem, was hier die göttliche Natur ist, folgen und allein daraus folgen, da diese selbst noch ganz bei der unentwickelten Abstraktion des ruhigen, bestimmungslosen Insichseins stehenbleibt. Deswegen ist alle weitere Gestaltung und Vorstellung teils empirisch-geschichtlicher, teils eingebildeter Zufälligkeit preisgegeben; das Detail davon gehört einer Beschreibung der zahllosen, verworrenen Einbildungen über Begebenheiten, Schicksale jener Gottheiten, ihrer Freunde und Schüler an und gibt eine Materie, die ihrem Gehalt nach nicht viel Interesse noch Wert und überhaupt aus dem angegebenen Grunde nicht das Interesse des Begriffes hat.
Auch in betreff des Kultus haben wir es hier nicht mit den äußeren Zeremonien und Gewohnheiten zu tun, sondern nur das Wesentliche ist hier zu beschreiben, wie nämlich das Insichsein, das Prinzip dieser Stufe, im wirklichen Selbstbewußtsein erscheint.
1) gemeint ist Kaiser Wu-tsung und dessen Edikt von 844
2) Samuel Turner, An Interview with the young Lama (März 1784), Asiatic Researches I, S. 197
Kultus der Religion des Insichseins
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