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 G.W.F.Hegel                                                                                                                hegeleliforp03Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse   (1830)

c. Die wirkliche Seele

§ 411

Die Seele ist in ihrer durchgebildeten und sich zu eigen gemachten Leiblichkeit als einzelnes Subjekt für sich, und die Leiblichkeit ist so die Äußerlichkeit als Prädikat, in welchem das Subjekt sich nur auf sich bezieht. Diese Äußerlichkeit stellt nicht sich vor, sondern die Seele, und ist deren Zeichen. Die Seele ist als diese Identität des Inneren mit dem Äußeren, das jenem unterworfen ist, wirklich; sie hat an ihrer Leiblichkeit ihre freie Gestalt, in der sie sich fühlt und sich zu fühlen gibt, die als das Kunstwerk der Seele menschlichen, pathognomischen und physiognomischen Ausdruck hat.

Zum menschlichen Ausdruck gehört z. B. die aufrechte Gestalt überhaupt, die Bildung insbesondere der Hand, als des absoluten Werkzeugs, des Mundes, Lachen, Weinen usw. und der über das Ganze ausgegossene geistige Ton, welcher den Körper unmittelbar als Äußerlichkeit einer höheren Natur kundgibt. Dieser Ton ist eine so leichte, unbestimmte und unsagbare Modifikation, weil die Gestalt nach ihrer Äußerlichkeit ein Unmittelbares und Natürliches ist und darum nur ein unbestimmtes und ganz unvollkommenes Zeichen für den Geist sein kann und ihn nicht, wie er für sich selbst als Allgemeines ist, vorzustellen vermag. Für das Tier ist die menschliche Gestalt das Höchste, wie der Geist demselben erscheint. Aber für den Geist ist sie nur die erste Erscheinung desselben und die Sprache sogleich sein vollkommener Ausdruck. Die Gestalt ist zwar seine nächste Existenz, aber zugleich in ihrer physiognomischen und pathognomischen Bestimmtheit ein Zufälliges für ihn; die Physiognomik, vollends aber die Kranioskopie zu Wissenschaften erheben zu wollen, war daher einer der leersten Einfälle, noch leerer als eine signatura rerum, wenn aus der Gestalt der Pflanzen ihre Heilkraft erkannt werden sollte.

Zusatz.
Wie schon im § 390 versicherungsweise im voraus angegeben worden ist, bildet die wirkliche Seele den dritten und letzten Hauptabschnitt der Anthropologie. Wir haben die anthropologische Betrachtung mit der nur seienden, von ihrer Naturbestimmtheit noch ungetrennten Seele begonnen,
sind dann im zweiten Hauptabschnitt zu der ihr unmittelbares Sein von sich abscheidenden und in dessen Bestimmtheiten auf abstrakte Weise für sich seienden, d. h. fühlenden Seele übergegangen und kommen jetzt im dritten Hauptabschnitt, wie schon angedeutet, zu der aus jener Trennung zur vermittelten Einheit mit ihrer Natürlichkeit fortentwickelten, in ihrer Leiblichkeit auf konkrete Weise für sich seienden, somit wirklichen Seele.
Den Übergang zu dieser Entwicklungsstufe macht der im vorigen Paragraphen betrachtete Begriff der Gewohnheit. Denn wie wir gesehen haben erhalten in der Gewohnheit die ideellen Bestimmungen der Seele die Form eines Seienden, eines Sichselberäußerlichen, und wird umgekehrt die Leiblichkeit ihrerseits zu etwas von der Seele widerstandslos Durchdrungenem, zu einem der freiwerdenden Macht ihrer Idealität Unterworfenen.
So entsteht eine durch die Trennung der Seele von ihrer Leiblichkeit und durch die Aufhebung dieser Trennung vermittelte Einheit jenes Inneren und jenes Äußeren.
Diese aus einer hervorgebrachten zu einer unmittelbaren werdende Einheit nennen wir die Wirklichkeit der Seele.
Auf dem hiermit erreichten Standpunkt kommt der Leib nicht mehr nach der Seite seines organischen Prozesses, sondern nur insofern in Betracht, als er ein selbst in seinem Dasein ideell gesetztes Äußerliches ist und sich in ihm die nicht mehr auf die unwillkürliche Verleiblichung ihrer inneren Empfindungen beschränkte Seele mit soviel Freiheit zur Erscheinung bringt, wie sie durch Überwindung des ihrer Idealität Widersprechenden bis jetzt errungen hat.
Die am Schluß des ersten Hauptabschnitts der Anthropologie § 401 betrachtete unfreiwillige Verleiblichung der inneren Empfindungen ist zum Teil etwas dem Menschen mit den Tieren Gemeinsames. Die jetzt zu besprechenden, mit Freiheit geschehenden Verleiblichungen dagegen erteilen dem menschlichen Leibe ein so eigentümliches geistiges Gepräge, daß er sich durch dasselbe weit mehr als durch irgendeine bloße Naturbestimmtheit von den Tieren unterscheidet. Nach seiner rein leiblichen Seite ist der Mensch nicht sehr vom Affen unterschieden; aber durch das geistdurchdrungene Ansehen seines Leibes unterscheidet er sich von jenem Tiere dermaßen, daß zwischen dessen Erscheinung und der eines Vogels eine geringere Verschiedenheit herrscht als zwischen dem Leibe des Menschen und dem des Affen.
Der geistige Ausdruck fällt aber vornehmlich in das Gesicht, weil der Kopf der eigentliche Sitz des Geistigen ist. In dem mehr oder weniger der Natürlichkeit als solcher angehörenden und deshalb bei den gesitteten Völkern aus Scham bekleideten übrigen Leibe offenbart sich das Geistige besonders durch die Haltung des Körpers. Diese ist daher, beiläufig gesagt, von den Künstlern der Alten bei ihren Darstellungen ganz besonders beachtet worden, da sie den Geist vorzugsweise in seiner Ergossenheit in die Leiblichkeit zur Anschauung brachten. - Soweit der geistige Ausdruck von den Gesichtsmuskeln hervorgebracht wird, nennt man ihn bekanntlich das Mienenspiel; die Gebärden im engeren Sinne des Wortes gehen vom übrigen Körper aus. - Die absolute Gebärde des Menschen ist die aufrechte Stellung; nur er zeigt sich derselben fähig, wogegen selbst der Orang-Utan bloß an einem Stocke aufrecht zu stehen vermag.
Der Mensch ist nicht von Natur, von Hause aus aufgerichtet, er selber richtet sich durch die Energie seines Willens auf; und obgleich sein Stehen, nachdem es zur Gewohnheit geworden ist, keiner ferneren angestrengten Willenstätigkeit bedarf, so muß dasselbe doch immer von unserem Willen durchdrungen bleiben, wenn wir nicht augenblicklich zusammensinken sollen.
- Der Arm und besonders die Hand des Menschen sind gleichfalls etwas ihm Eigentümliches;
kein Tier hat ein so bewegliches Werkzeug der Tätigkeit nach außen.
Die Hand des Menschen, dies Werkzeug der Werkzeuge, ist zu einer unendlichen Menge von Willensäußerungen zu dienen geeignet. In der Regel machen wir die Gebärden zunächst mit der Hand,
dann mit dem ganzen Arm und dem übrigen Körper.
Der Ausdruck durch die Mienen und Gebärden bietet einen interessanten Gegenstand der Betrachtung dar. Es ist jedoch mitunter nicht ganz leicht, den Grund der bestimmten symbolischen Natur gewisser Mienen und Gebärden, den Zusammenhang ihrer Bedeutung mit dem, was sie an sich sind, aufzufinden.
Wir wollen hier nicht alle, sondern nur die gewöhnlichsten hierher gehörenden Erscheinungen besprechen. - Das Kopfnicken, um mit diesem anzufangen, bedeutet eine Bejahung, denn wir geben damit eine Art von Unterwerfung zu erkennen. Die Achtungsbezeugung des Sichverbeugens geschieht bei uns Europäern in allen Fällen nur mit dem oberen Körper, da wir dabei unsere Selbständigkeit nicht aufgeben wollen.
Die Orientalen dagegen drücken ihre Ehrfurcht vor dem Herrn dadurch aus, daß sie sich vor ihm auf die Erde werfen; sie dürfen ihm nicht ins Auge sehen, weil sie damit ihr Fürsichsein behaupten würden,
aber nur der Herr frei über den Diener und Sklaven hinwegzusehen das Recht hat.
Das Kopfschütteln ist ein Verneinen; denn dadurch deuten wir ein Wankendmachen, ein Umstoßen an. Das Kopfaufwerfen drückt Verachtung, ein Sich-Erheben über jemand aus.
Das Naserümpfen bezeichnet einen Ekel wie vor etwas Übelriechendem.
Das Stirnrunzeln verkündigt ein Bösesein, ein Sich-in-sich-Fixieren gegen Anderes.
Ein langes Gesicht machen wir, wenn wir uns in unserer Erwartung getäuscht sehen; denn in diesem Falle fühlen wir uns gleichsam aufgelöst.
Die ausdruckvollsten Gebärden haben ihren Sitz im Munde und in der Umgebung desselben, da von ihm die Äußerung des Sprechens ausgeht und sehr mannigfache Modifikationen der Lippen mit sich führt.
Was die Hände betrifft, so ist das ein Erstaunen ausdrückende Zusammenschlagen derselben über den Kopf gewissermaßen ein Versuch, sich über sich selber zusammenzuhalten.
Das Händeeinschlagen beim Versprechen aber zeigt, wie man leicht einsieht, ein Einiggewordensein an. Auch die Bewegung der unteren Extremitäten, der Gang, ist sehr bezeichnend. Vor allen Dingen muß derselbe gebildet sein, die Seele in ihm ihre Herrschaft über den Körper verraten.
Doch nicht bloß Bildung oder Ungebildetheit, sondern auch einerseits Nachlässigkeit, affektiertes Wesen, Eitelkeit, Heuchelei usw., andererseits Ordentlichkeit, Bescheidenheit, Verständigkeit, Offenherzigkeit usw. drücken sich in der eigentümlichen Art des Gehens aus, so daß man die Menschen am Gange leicht voneinander zu unterscheiden vermag.
Übrigens hat der Gebildete ein weniger lebhaftes Mienen- und Gebärdenspiel als der Ungebildete.
Wie jener dem inneren Sturme seiner Leidenschaften Ruhe gebietet, so beobachtet er auch äußerlich eine ruhige Haltung und erteilt der freiwilligen Verleiblichung seiner Empfindungen ein gewisses mittleres Maß; wogegen der Ungebildete, ohne Macht über sein Inneres, nicht anders als durch einen Luxus von Mienen und Gebärden sich verständlich machen zu können glaubt, dadurch aber mitunter sogar zum Grimassenschneiden verleitet wird und auf diese Weise ein komisches Ansehen bekommt, weil in der Grimasse das Innere sich sogleich ganz äußerlich macht und der Mensch dabei jede einzelne Empfindung in sein ganzes Dasein übergehen läßt, folglich, fast wie ein Tier ausschließlich in diese bestimmte Empfindung versinkt. Der Gebildete hat nicht nötig, mit Mienen und Gebärden verschwenderisch zu sein; in der Rede besitzt er das würdigste und geeignetste Mittel, sich auszudrücken, denn die Sprache vermag alle Modifikationen der Vorstellung unmittelbar aufzunehmen und wiederzugeben, weshalb die Alten sogar zu dem Extreme fortgegangen sind, ihre Schauspieler mit Masken vor dem Gesicht auftreten zu lassen und so, mit dieser unbeweglichen Charakterphysiognomie sich begnügend, auf das lebendige Mienenspiel der Darsteller gänzlich zu verzichten.
Wie nun die hier besprochenen freiwilligen Verleiblichungen des Geistigen durch Gewohnheit zu etwas Mechanischem, zu etwas keiner besonderen Willensanstrengung Bedürftigem werden, so können auch umgekehrt einige der im § 401 betrachteten unwillkürlichen Verleiblichungen des von der Seele Empfundenen zugleich mit Bewußtsein und Freiheit erfolgen. Dahin gehört vor allem die menschliche Stimme; indem dieselbe zur Sprache wird, hört sie auf, eine unwillkürliche Äußerung der Seele zu sein. Ebenso wird das Lachen, in der Form des Auslachens, zu etwas mit Freiheit Hervorgebrachtem.
Auch das Seufzen ist weniger etwas Ununterlaßbares als vielmehr etwas Willkürliches.
Hierin liegt die Rechtfertigung der Besprechung der eben erwähnten Seelenäußerungen an zwei Orten, - sowohl bei der bloß empfindenden als bei der wirklichen Seele.
Schon im § 401 wurde deshalb auch darauf hingedeutet, daß unter den unwillkürlichen Verleiblichungen des Geistigen manche sind, die "gegen das" (im obenstehenden § 411 wiederum zu behandelnde) "Pathognomische und Physiognomische zu liegen".
Der Unterschied zwischen diesen beiden Bestimmungen ist der, daß der pathognomische Ausdruck sich mehr auf vorübergehende Leidenschaften bezieht, der physiognomische Ausdruck hingegen den Charakter, also etwas Bleibendes betrifft. Das Pathognomische wird jedoch zum Physiognomischen, wenn die Leidenschaften in einem Menschen nicht bloß vorübergehend, sondern dauernd herrschen.
So gräbt sich zum Beispiel die bleibende Leidenschaft des Zornes fest in das Gesicht ein; so prägt sich auch frömmlerisches Wesen allmählich auf unvertilgbare Weise im Gesicht und in der ganzen Haltung des Körpers aus.
Jeder Mensch hat ein physiognomisches Ansehen, erscheint auf den ersten Blick als eine angenehme oder unangenehme, starke oder schwache Persönlichkeit. Nach diesem Scheine fällt man aus einem gewissen Instinkte ein erstes allgemeines Urteil über andere. Dabei ist indes Irrtum leicht möglich, weil jenes überwiegend mit dem Charakter der Unmittelbarkeit behaftete Äußerliche dem Geiste nicht vollkommen, sondern nur in einem höheren oder geringeren Grade entspricht, das ungünstige wie das günstige Äußere daher etwas anderes hinter sich haben kann, als dasselbe zunächst vermuten läßt.
Der biblische Ausspruch: "Hüte dich vor dem, den Gott gezeichnet hat", wird deshalb häufig mißbraucht, und das auf den physiognomischen Ausdruck begründete Urteil hat sonach nur den Wert eines unmittelbaren Urteils, das ebensowohl unwahr wie wahr sein kann. Aus diesem Grunde ist man mit Recht von der übertriebenen Achtung zurückgekommen, die man für die Physiognomik früher hegte, wo Lavater mit derselben Spuk trieb und wo man sich von ihr den allererklecklichsten Gewinn für die hochgepriesene Menschenkennerei versprach. Der Mensch wird viel weniger aus seiner äußeren Erscheinung als vielmehr aus seinen Handlungen erkannt. Selbst die Sprache ist dem Schicksal ausgesetzt, so gut zur Verhüllung wie zur Offenbarung der menschlichen Gedanken zu dienen.

§ 412

An sich hat die Materie keine Wahrheit in der Seele; als fürsichseiende scheidet diese sich von ihrem unmittelbaren Sein und stellt sich dasselbe als Leiblichkeit gegenüber, die ihrem Einbilden in sie keinen Widerstand leisten kann. Die Seele, die ihr Sein sich entgegengesetzt, es aufgehoben und als das ihrige bestimmt hat, hat die Bedeutung der Seele, der Unmittelbarkeit des Geistes, verloren.
Die wirkliche Seele in der Gewohnheit des Empfindens und ihres konkreten Selbstgefühls ist an sich die für sich seiende Idealität ihrer Bestimmtheiten, in ihrer Äußerlichkeit erinnert in sich und unendliche Beziehung auf sich. Dies Fürsichsein der freien Allgemeinheit ist das höhere Erwachen der Seele zum Ich, der abstrakten Allgemeinheit, insofern sie für die abstrakte Allgemeinheit ist, welche so Denken und Subjekt für sich, und zwar bestimmt Subjekt seines Urteils ist, in welchem das Ich die natürliche Totalität seiner Bestimmungen als ein Objekt, eine ihm äußere Welt, von sich ausschließt und sich darauf bezieht, so daß es in derselben unmittelbar in sich reflektiert ist, - das Bewußtsein.

Zusatz.
Die in den beiden vorhergehenden Paragraphen betrachtete Hineinbildung der Seele in ihre Leiblichkeit ist keine absolute, keine den Unterschied der Seele und des Leibes völlig aufhebende.
Die Natur der alles aus sich entwickelnden logischen Idee fordert vielmehr, daß dieser Unterschied sein Recht behalte. Einiges in der Leiblichkeit bleibt daher rein organisch, folglich der Macht der Seele entzogen, dergestalt, daß die Hineinbildung der Seele in ihren Leib nur die eine Seite desselben ist.
Indem die Seele zum Gefühl dieser Beschränktheit ihrer Macht gelangt, reflektiert sie sich in sich und wirft die Leiblichkeit als ein ihr Fremdes aus sich hinaus.
Durch diese Reflexion-in-sich vollendet der Geist seine Befreiung von der Form des Seins, gibt er sich die Form des Wesens und wird zum Ich.
Zwar ist die Seele, insofern sie Subjektivität oder Selbstischkeit ist, schon an sich Ich.
Zur Wirklichkeit des Ich gehört aber mehr als die unmittelbare, natürliche Subjektivität der Seele;
denn das Ich ist dies Allgemeine, dies Einfache, das in Wahrheit erst dann existiert, wenn es sich selber zum Gegenstande hat, wenn es zum Fürsichsein des Einfachen im Einfachen, zur Beziehung des Allgemeinen auf das Allgemeine geworden ist.
Das sich auf sich beziehende Allgemeine existiert nirgends außer im Ich. In der äußeren Natur kommt, wie schon in der Einleitung zur Lehre vom subjektiven Geist gesagt wurde, das Allgemeine nur durch Vernichtung des einzelnen Daseins zur höchsten Betätigung seiner Macht, sonach nicht zum wirklichen Fürsichsein.
Auch die natürliche Seele ist zunächst nur die reale Möglichkeit dieses Fürsichseins.
Erst im Ich wird diese Möglichkeit zur Wirklichkeit.
In ihm folgt somit ein Erwachen höherer Art als das auf das bloße Empfinden des Einzelnen beschränkte natürliche Erwachen; denn das Ich ist der durch die Naturseele schlagende und ihre Natürlichkeit verzehrende Blitz, im Ich wird daher die Idealität der Natürlichkeit, also das Wesen der Seele, für die Seele.
Zu diesem Ziele drängt die ganze anthropologische Entwicklung des Geistes hin.
Indem wir auf dieselbe hier zurückblicken, erinnern wir uns, wie die Seele des Menschen, im Unterschiede von der in die Einzelheit und Beschränktheit der Empfindung versenkt bleibenden tierischen Seele, sich über den ihrer an sich unendlichen Natur widersprechenden, beschränkten Inhalt des Empfundenen erhoben, denselben ideell gesetzt, besonders in der Gewohnheit ihn zu etwas Allgemeinem, Erinnertem, Totalem, zu einem Sein gemacht, - eben dadurch aber den zunächst leeren Raum ihrer Innerlichkeit mit einem durch seine Allgemeinheit ihr gemäßen Inhalt erfüllt, in sich selber das Sein gesetzt, wie andererseits ihren Leib zum Abbild ihrer Idealität, ihrer Freiheit, umgestaltet hat und somit dahin gekommen ist, das im Ich vorhandene, sich auf sich selber beziehende, individuell bestimmte Allgemeine, eine von der Leiblichkeit befreite, für sich seiende, abstrakte Totalität zu sein.
Während in der Sphäre der bloß empfindenden Seele das Selbst in der Gestalt des Genius als eine auf die daseiende Individualität wie nur von außen und zugleich wie nur von innen wirkende Macht erscheint, hat sich dagegen auf der jetzt erreichten Entwicklungsstufe der Seele, wie früher gezeigt, das Selbst in dem Dasein der Seele, in ihrer Leiblichkeit verwirklicht und umgekehrt in sich selber das Sein gesetzt, so daß jetzt das Selbst oder das Ich in seinem Anderen sich selber anschaut und dies Sichanschauen ist.

 

Empfindung

fühlende Seele

fühlende Seele 2
Mesmer, - Davon haben schon die Schamanen der Mongolen Kenntnis

Selbstgefühl

Die Gewohnheit

 

Bewußtsein

 

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