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 G.W.F.Hegel                                                                                                                hegeleliforp03Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse

 

β. Der Unterschied an der besonderten Körperlichkeit

§ 321

Das Prinzip des einen Gliedes des Unterschiedes (das Fürsichsein) ist das Feuer (§ 283), aber noch nicht als realer chemischer Prozeß (§ 316), auch nicht mehr die mechanische Sprödigkeit, sondern in der physischen Besonderheit, Brennlichkeit an sich, welche zugleich different nach außen das Verhältnis zum Negativen in elementarischer Allgemeinheit, zu der Luft, dem unscheinbar Verzehrenden (§ 282), der Prozeß derselben am Körperlichen ist; die spezifische Individualität als einfacher theoretischer Prozeß, die unscheinbare Verflüchtigung des Körpers an der Luft - der Geruch.

Die Eigenschaft des Geruchs der Körper, als für sich existierende Materie (s. § 126), der Riechstoff, ist das Öl, das als Flamme verbrennende. Als bloße Eigenschaft existiert das Riechen z. B. in dem ekelhaften Geruche des Metalls.

Zusatz. Das Zweite, der Gegensatz, wie er sich am individuellen Körper darstellt, ist Geruch und Geschmack; sie sind die Sinne der Differenz und gehören schon dem sich entwickelnden Prozesse an.
Sie sind sehr nahe verwandt, - in Schwaben ununterschieden, so daß man dort nur vier Sinne hat.
Denn man sagt, "die Blume
schmeckt gut" statt "sie riecht gut"; wir riechen also gleichsam auch mit der Zunge, und die Nase ist insofern überflüssig.
Wollen wir den
Übergang strenger nehmen, so ist er dies: Da das indifferente Finstere oder die Metallität, bei der wir angekommen sind, chemisch das Brennbare, d. h. das schlechthin Oxydierbare ist, so ist sie eine Basis, ein Extrem, das nur fähig ist, durch ein Äußeres in den tätigen Gegensatz gebracht zu werden, wozu also ein anderer differenter Körper (Sauerstoff usf.) gehört. Diese abstrakte Möglichkeit des Brennbaren ist erst als Kalk, wenn es oxydiert ist, brennlich; erst nachdem die Säure das Metall oxydiert hat, neutralisiert sie sich mit demselben (also mit ihm als Oxyd, nicht als Metall); d. h. das Metall muß erst als eine Seite des Gegensatzes bestimmt werden, um sich zu neutralisieren. Das Metall als solches ist also fähig, eine Seite im chemischen Prozesse auszumachen, seine Indifferenz ist nur ein Einseitiges, eine abstrakte Bestimmtheit und eben darum wesentlich Beziehung auf den Gegensatz. Dieser Gegensatz nun aber, in den wir aus der Indifferenz eintreten, ist zunächst ganzer Gegensatz, denn wir sind noch nicht beim einseitigen Gegensatz des chemischen Prozesses, dessen beide Seiten schon selbst reale Körperlichkeiten sind.
Da wir beim Gegensatz als einem Ganzen sind, so ist er nicht die Möglichkeit, nur einen Teil im Verbrennen zu repräsentieren, sondern wir haben ein Material für den ganzen Prozeß. Dies ist das Verbrennliche in einem anderen Sinn als das Metall, welches das Brennliche im gemeinen Sinne, d. h. nur die
eine der unterschiedenen Seiten des Prozesses ist. Das Materielle aber, als die ganze Möglichkeit des Gegensatzes, ist das Grundprinzip für den Geruch. Der Geruch ist das Empfinden dieses stillen, dem Körper immanenten Verglimmens in der Luft, die eben darum selbst nicht riecht, weil alles in ihr verriecht, sie alle Gerüche nur auflöst, wie die Farbe am Lichte schwindet. Während die Farbe aber nur die abstrakte Identität der Körper ist, ist der Geruch die spezifische Individualität derselben in der Differenz als konzentriert, ihre ganze Eigentümlichkeit als nach außen gekehrt und sich darin verzehrend; denn hat der Körper seinen Geruch verloren, so ist er fade und matt geworden. Dieses Verzehren der Körper ist ein prozeßloser Prozeß, kein Verhältnis zum Feuer als Flamme; denn diese ist das Verzehren eines Individuums selbst in individueller Gestalt. Im Unorganischen ist solche Konzentration jedoch meist nur als Feuer; Wohlgerüche treten mehr erst im Organischen hervor, z. B. bei den Blumen. Die Metalle, welche keine totalen Körper sind, riechen daher auch als solche nicht, sondern nur insofern sie sich an anderen integriert, gewissermaßen eine Atmosphäre um sich gebildet haben und sich auf diese Weise verzehren; so werden sie giftig und schmecken daher auch ebenso ekelhaft. Edle Metalle haben dies jedoch weniger, eben weil sie schwerer ihre regulinische Gestalt verlieren; daher werden sie vornehmlich beim Genuß der Speisen gebraucht. Wie Licht im Metall, so hat also Feuer im Geruch eine partikulare Existenz, die aber nicht die reale Existenz einer selbständigen Materie, der Schwefel, sondern hier nur als abstrakte Eigenschaft ist.

§ 322

Das andere Moment des Gegensatzes, die Neutralität (§ 284), individualisiert sich zur bestimmten physischen Neutralität der Salzigkeit und deren Bestimmungen, Säure usf., - zum Geschmack, einer Eigenschaft, die zugleich Verhältnis zum Elemente, zu der abstrakten Neutralität des Wassers bleibt, in welchem der Körper als nur neutral lösbar ist. Umgekehrt ist die abstrakte Neutralität, die in ihm enthalten ist, von den physischen Bestandteilen seiner konkreten Neutralität trennbar und als Kristallisationswasser darstellbar, welches aber im noch unaufgelösten Neutralen freilich nicht als Wasser existiert. (§ 286 Anm.)

Zusatz. Das Kristallisationswasser kommt erst in der Trennung als Wasser zur Existenz. Im Kristall soll es wieder latent sein; aber als Wasser ist das Wasser gar nicht darin, denn es ist durchaus keine Feuchtigkeit darin zu entdecken.
Der Geschmack, welcher die dritte Besonderheit des Körpers ist, hat, als ein Neutrales, auch wieder dies Verhältnis zum Elemente aufgehoben und sich davon zurückgezogen; d. h. es findet nicht, wie beim Geruche, immer die unmittelbare Existenz des Prozesses statt, sondern er beruht auf einem zufälligen Zusammenkommen. Wasser und Salz sind daher gleichgültig existierend gegeneinander, und der Geschmack ist der reale Prozeß von Körperindividuen zu Körperindividuen, nicht zu Elementen. Während also das Verbrennliche das Prozessualische in einem vereint und ununterschieden ist, so kann das Neutrale dagegen in Säure und Basis zerlegt werden. Als abstrakte Neutralität ist das Wasser wieder geschmacklos, erst die individualisierte Neutralität ist der Geschmack, die Einheit von Gegensätzen, die zur passiven Neutralität zusammengesunken sind. Bestimmten Geschmack haben also nur solche neutrale Körper, die ihre Gegensätze auseinanderlegen, wie Salze. Wir nennen es Geschmack in Beziehung auf unseren Sinn, aber das Andere ist hier noch das Element; denn die Fähigkeit, in Wasser aufgelöst zu werden, ist eben, daß die Körper geschmeckt werden können. Metall kann sich nicht wie das Salz in Wasser auflösen, weil es nicht wie dieses die Einheit von Gegensätzen, überhaupt ein unvollständiger Körper ist, der erst im Erze
z. B. wieder vollständig wird; wovon nachher beim chemischen Prozesse.
Farbe, Geruch und Geschmack sind die drei Bestimmungen der Besonderung des individuellen Körpers. Mit dem Geschmack geht der Körper in den chemischen, realen Prozeß über; aber dieser Übergang ist noch ein Entfernteres. Hier verhalten sich diese Bestimmungen zunächst als Eigenschaften der Körper zu den allgemeinen Elementen, und das ist der Beginn ihres Verflüchtigens. Die Macht des Allgemeinen ist ein gegensatzloses Eindringen und Infizieren, weil das Allgemeine das Wesen des Besonderen selbst, jenes schon
an sich in diesem enthalten ist. Im Organischen ist es die Gattung, das innere Allgemeine, wodurch das Einzelne zugrundegerichtet wird. Im chemischen Prozeß werden uns dieselben Körper vorkommen, aber als selbständige im Prozeß miteinander, nicht mehr mit den Elementen.
Dies beginnt schon in der Elektrizität, wozu wir also den
Übergang zu machen haben. Als Einzelne stehen die Eigenschaften nämlich auch im Verhältnis zueinander. Indem wir sie durch unser Vergleichen in Beziehung setzen, so scheint dies zwar zunächst nur uns anzugehen; das Weitere aber ist, daß die individuellen Körperlichkeiten, eben weil sie besondere sind, sich selbst auf andere beziehen. Die individualisierten Körper haben also nicht nur zuerst gleichgültiges Bestehen als die unmittelbare Totalität des Kristalls, noch nur physikalische Unterschiede als Differenzen zu den Elementen, sondern sie haben auch ein Verhältnis zueinander, und dieses ist doppelt. Erstens beziehen sich diese Besonderungen nur oberflächlich aufeinander und erhalten sich als selbständige; das ist das Elektrische, das so am totalen Körper zum Vorschein kommt. Die reale Beziehung ist aber das Übergehen dieser Körper ineinander,
und das ist der chemische Prozeß, der das Tiefere dieses Verhältnisses ausdrückt.

 

 

 

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