C. Physik der totalen Individualität
§ 308
Die Materie ist zuerst an sich die Totalität des Begriffs als schwere; so ist sie nicht an ihr selbst formiert; der Begriff, in seinen besonderen Bestimmungen an ihr gesetzt, zeigt zunächst die endliche, in ihre Besonderheiten auseinanderfallende Individualität. Die Totalität des Begriffs nun gesetzt, ist der Mittelpunkt der Schwere nicht mehr als die von der Materie gesuchte Subjektivität, sondern ihr immanent als die Idealität jener zuerst unmittelbaren und bedingten Formbestimmungen, welche nunmehr als von innen heraus entwickelte Momente sind. Die materielle Individualität, so in ihrer Entwicklung identisch mit sich, ist unendlich für sich, aber zugleich bedingt; sie ist die subjektive Totalität nur erst unmittelbar; daher, obgleich für sich unendlich, enthält sie das Verhältnis zu anderem; und erst im Prozesse kommt sie dazu, daß diese Äußerlichkeit und Bedingtheit als sich aufhebend gesetzt wird; so wird sie existierende Totalität des materiellen Fürsichseins, die dann an sich Leben ist und im Begriffe in dasselbe übergeht.
Zusatz. Die Form, als ein abstraktes Ganzes, und ihr gegenüber ein bestimmbares Material, die zwei Momente des realen physischen Körpers, sind an sich identisch, und darin liegt ihr Übergang ineinander, dem Begriffe nach. Denn wie die Form die reine physikalische, sich auf sich beziehende Identität mit sich ist, ohne Dasein zu haben, so ist auch die Materie als flüssig dieses allgemeine Identische, das als nicht widerstrebend existiert. Die Materie ist, wie die Form, in sich unterschiedslos, und so ist sie selbst die Form. Als Allgemeines ist die Materie dazu bestimmt, ein in sich Bestimmtes zu sein, und das ist eben das Sollen der Form, deren Ansich sie ist. Wir hatten zuerst die Individualität im allgemeinen; das Nächste war, daß diese Individualität in die Differenz gegen die Schwere, in ihre endliche, beschränkte Bestimmtheit gesetzt sei; das Dritte, daß die Individualität aus der Differenz in sich zurückkehre. Dieses hat nun selbst wieder drei Gestaltungen oder Bestimmungen.
§ 309
Die totale Individualität ist: a) unmittelbar Gestalt als solche, und deren abstraktes Prinzip in freier Existenz erscheinend, - der Magnetismus; b) bestimmt sie sich zum Unterschiede, den besonderen Formen der körperlichen Totalität; diese individuelle Besonderung zum Extreme gesteigert ist die Elektrizität. c) Die Realität dieser Besonderung ist der chemisch differente Körper und die Beziehung desselben, - die Individualität, welche Körper zu ihren Momenten hat, sich als Totalität realisierend, der chemische Prozeß.
Zusatz. In der Gestalt ist die unendliche Form das bestimmende Prinzip der materiellen Teile, die nun nicht mehr nur die gleichgültige Beziehung des Raums haben. Die Gestalt bleibt dann aber nicht bei diesem ihrem Begriffe stehen, weil dieser selbst nicht ruhiges Bestehen ist; sondern, als sich differenzierend, entfaltet sie sich wesentlich zu realen Eigenschaften, die nicht als ideell in der Einheit gehalten sind, sondern auch besondere Existenz erhalten. Diese mit qualitativer Individualität bestimmten Unterschiede sind die Elemente, aber als der Sphäre der Individualität angehörend, d. i. als spezifiziert, mit der individuellen Körperlichkeit vereint oder vielmehr in sie verwandelt. An sich, d. i. im Begriffe, hat sich auf diese Weise das noch Mangelnde der Form ergänzt. Das Interesse der Notwendigkeit ist aber jetzt wieder, daß dies Ansich gesetzt werde oder wie die Gestalt sich erzeuge; d. h. der Übergang ist auch in der Existenz zu machen. Das Resultat ist so dies, daß die Gestalt erzeugt werde; das ist der Rückgang zum Ersten, das aber jetzt als ein Erzeugtes erscheint. Dieser Rückgang ist dann zugleich der Übergang in ein Weiteres; der chemische Prozeß enthält so in seinem Begriffe den Übergang zur organischen Sphäre. Den Prozeß hatten wir zuerst als Bewegung in der Mechanik, dann als elementarischen Prozeß; jetzt haben wir den Prozeß der individualisierten Materie.
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