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Vorlesungen über die Philosophie der Religion

 

B. Metaphysischer Begriff dieser Sphäre

Dies ist die reine, abstrakte Denkbestimmung, die zugrunde liegt. Wir abstrahieren noch von der Vorstellung, ebenso von der Notwendigkeit der Realisierung des Begriffs, die nicht sosehr der Vorstellung angehört, die vielmehr der Begriff selbst notwendig macht. Wir haben hier den metaphysischen Begriff in Beziehung auf die Form von Beweisen des Daseins Gottes.
Der metaphysische Begriff bestimmt sich hier so gegen den vorhergehenden, daß bei diesem von der Einheit des Unendlichen und Endlichen angefangen wurde; das Unendliche war die absolute Negativität, die Macht an sich, und der Gedanke und das Wesen der ersten Sphäre beschränkte sich auf diese Bestimmung der Unendlichkeit.
Für uns war in jener Sphäre der Begriff allerdings Einheit des Endlichen und Unendlichen, aber für diese Stufe selbst war das Wesen nur bestimmt als das Unendliche;
dieses ist die Grundlage, und das Endliche kommt nur zu diesem Unendlichen hinzu.
Eben deswegen war die Seite der Bestimmung eine natürliche; daher war es Naturreligion, weil die Form zum Dasein
natürlicher Existenz bedurfte.
Die Naturreligion zeigte zwar auch schon die Unangemessenheit des unmittelbar Äußerlichen zum Innerlichen. Im Maßlosen tritt sie aus der unmittelbaren Identität des Natürlichen und Absoluten heraus und zwischen das unmittelbare Sein und das Wesen. Zum Maßlosen aufgespreizt birst die Gestalt, verschwindet das natürliche Sein und beginnt das Allgemeine für sich zu werden.
Aber die Unendlichkeit ist noch nicht immanente Bestimmung, und zu ihrer Darstellung werden noch Naturgestalten äußerlich und unangemessen
gebraucht. Sosehr das Natürliche im Maßlosen negativ gesetzt ist, sosehr ist es auch positiv noch in seinem endlichen Sein gegen das Unendliche.
Oder das Maßlose, ebenso als alles in ihm verschwebt, ebenso kraftlos ist es auch, - es ist der Widerspruch der Macht und Ohnmacht. Jetzt ist hingegen das
Wesen selbst als Einheit des Unendlichen und Endlichen bestimmt, als wahrhafte Macht, als in sich konkrete Unendlichkeit, d. h. als die Einheit des Endlichen und Unendlichen.
Das ist dann, was wir in der Bestimmung der Weisheit haben; sie ist die Macht, die sich in sich bestimmt, und dies
Bestimmen ist die endliche Seite, und so wird denn das Göttliche gewußt, das in sich konkret, in sich unendliche Form ist; diese Form ist die Seite des Endlichen an sich, aber hier in die Seite des Unendlichen gesetzt. In der konkreten Idealität des Wesens ist jener Widerspruch des Maßlosen aufgehoben, da das Wesen ein Scheinen seiner für sich, nicht abstraktes Fürsichsein ist.
Als die Macht gesetzt, ist es die sich unterscheidende absolute Negativität, aber so, daß die Unterschiede aufgehoben, nur ein Schein sind. Mächtig ist das, welches die Seele, die Idee des Anderen hat, das der andere in seiner Unmittelbarkeit nur ist; wer das
denkt, was die anderen nur sind, ist ihre Macht. Das Wesen (nicht ein Wesen oder ein höheres Wesen), d. h. das Allgemeine als absolute Macht, da alle anderen Bestimmungen in ihm aufgehoben sind, ist in sich befriedigt und die Totalität; es versucht sich nicht, um zu sein, an den Naturgegenständen, sondern es hat seine Bestimmtheit in ihm selbst und ist die Totalität seines Scheines.

Weil so die Bestimmung des reinen Gedankens dem Bestimmen des Wesens selbst angehört, so folgt, daß der Fortgang in der Bestimmung nicht mehr bloß auf die natürliche Seite fällt, sondern in das Wesen selbst. Wenn wir also hier drei Stufen finden werden, so sind sie ein Fortgang im metaphysischen Begriff selbst; sie sind Momente in dem Wesen, unterschiedene Gestalten des Begriffs für das religiöse Selbstbewußtsein dieses Standpunkts. Früher war der Fortgang nur an der äußeren Gestalt; hier ist es ein Fortgang am Begriff selbst. Jetzt ist das göttliche Wesen für sich selbst Wesen, und die Unterschiede sind die eigene Reflexion desselben in sich.
Wir erhalten so drei Begriffe. Der erste ist die
Einheit, der zweite die Notwendigkeit, der dritte die Zweckmäßigkeit, aber endliche, äußerliche Zweckmäßigkeit.

a) Die Einheit, absolute Macht, Negativität, die in sich reflektiert gesetzt ist, als absolut für sich seiend, absolute Subjektivität, so daß hier in diesem Wesen das Sinnliche unmittelbar getilgt ist. Sie ist Macht, die für sich ist, sie verträgt nichts Sinnliches, denn dies ist das Endliche, noch nicht Aufgenommene, im Unendlichen noch nicht Aufgehobene. Hier wird dies aber aufgehoben. Diese für sich seiende Subjektivität ist dann der Eine.

b) Die Notwendigkeit. Der Eine ist diese absolute Macht; alles ist nur als Negatives gesetzt in ihm, - dies ist der Begriff des Einen. Wenn wir aber so sagen, so ist die Entwicklung nicht gesetzt. Der Eine ist nur die Form der Einfachheit; die Notwendigkeit ist nun der Prozeß der Einheit selbst. Sie ist die Einheit als Bewegung in sich; es ist nicht mehr der Eine, sondern die Einheit. Die Bewegung, die den Begriff ausmacht, ist die Einheit, die absolute Notwendigkeit.

c) Die Zweckmäßigkeit. In der absoluten Notwendigkeit ist die Bewegung gesetzt, die der Eine nur an sich ist, der Prozeß, und dies ist der Prozeß der zufälligen Dinge; denn was gesetzt, negiert wird, sind die zufälligen Dinge. Aber in der Notwendigkeit ist nur das Übergehen, Kommen und Gehen der Dinge gesetzt. Nun muß auch gesetzt sein, daß sie seiend sind und verschieden erscheinen von dieser ihrer Einheit, diesem ihrem Prozeß der Notwendigkeit; sie müssen wenigstens momentan erscheinen als seiend und zugleich als der Macht angehörend, aus der sie nicht heraustreten. So sind sie Mittel überhaupt, und die Einheit ist dies, sich in diesem Prozeß derselben zu erhalten, sich zu produzieren in diesen Mitteln.
Das ist die Einheit der Notwendigkeit selbst, aber als
unterschieden gesetzt von dem sich Bewegenden, worin sie sich erhält, so daß sie das Seiende nur als Negatives hat. So ist die Einheit Zweck überhaupt.

Diese drei Punkte stellen sich demnach so. Indem das Wesen absolute Negativität ist, so ist es die reine Identität mit sich, das Eine; es ist ebenso die Negativität der Einheit, welche aber mit der Einheit in Beziehung ist und durch dies Durcheinandersein beider sich als Notwendigkeit erweist; drittens geht das Eine mit sich selbst zusammen aus der Bezogenheit seiner Unterschiedenheit, welche Einheit jedoch als dies Zusammengesunkensein der Form mit sich einen endlichen Inhalt hat und somit, diese in die Formunterschiede als Totalität entwickelnd, den Begriff der Zweckmäßigkeit, aber endlicher Zweckmäßigkeit gibt.

Indem gesagt wird, daß dies die drei metaphysischen Begriffe dreier Religionen sind, muß man sich nicht vorstellen, daß jeder dieser Begriffe nur einer Religion angehört; vielmehr gehört jede dieser Bestimmungen allen dreien an. Wo Einer das Wesen ist, da ist auch Notwendigkeit, aber nur an sich, nicht in seiner Bestimmung; ebenso bestimmt sich der Eine nach Zwecken, da er weise ist. Die Notwendigkeit ist auch Eine, und auch die Zweckmäßigkeit ist hier vorhanden, nur fällt sie außerhalb der Notwendigkeit. Ist die Zweckmäßigkeit die Grundbestimmung, so ist damit auch die Macht für die Zwecke vorhanden, und der Zweck selbst ist das Fatum. Der Unterschied ist nur, welche von diesen Bestimmungen des Objekts als das Wesen gilt, ob dies der Eine oder die Notwendigkeit oder die Macht mit ihren Zwecken ist. Der Unterschied ist nur, welches davon als die Grundbestimmung des Wesens für jede Religion gilt.

Was nun näher zu betrachten ist, ist die Form, in der diese Bestimmungen die Gestalt von Beweisen des Daseins Gottes erhalten haben.

 

 

 

G.W.F. HEGEL

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