sampeb1a269db948597c

HEGEL >

Texte-Start

Phänomenologie des Geistes

Wissenschaft
der Logik 

- objektive
- subjektive

Enzyklopädie
der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse

Nürnberger Enzyklopädie

Vorlesungen
 über die Philosophie
der Religion

Vorlesungen
 über die Philosophie
der Geschichte

Vorlesungen
 über die Geschichte der  Philosophie

Grundlinien der Philosophie des Rechts

Vorlesungen
 über Ästhetik

Berliner Schriften

Hegel Grundbegriffe

Hegel - Philosophen:

Anaxagoras

Anaximander

Anselm von Canterbury

Aristoteles

Böhme, Jakob

Bruno, Giordano

Cicero

Demokrit

Descartes

Duns Scotus

Eckhart von  Hochheim

Epikur

Fichte, Johann Gottlieb

Gotama

Hegel, G.W.F.

Heraklit

Hobbes, Thomas

Hölderlin

Jacobi

Kant, Immanuel

Konfuzius

Laotse

Leibniz, Gottfried Wilhelm

Locke, John

Montaigne

Newton

Parmenides

Pascal, Blaise

Philon

Platon

Plotin

Proklos

Pythagoras

Rousseau

Schelling

Sokrates

Spinoza

Thales

Thomas von Aquin

Voltaire

Xenophanes

Zenon

> mehr

 HEGEL
 Quell- und Volltexte

< >

Phil-Splitter :
Recht
Politik
Religion

        Phil-Splitter     .    ABCphilDE   .   Hegel - Philosophen   Hegel - Religion     Info Herok

<  >

Hegel
Vorlesungen über die Philosophie der Religion

 

3. Die Religion des Rätsels

Die Form der Vermittlung des Geistes mit sich, in der das Natürliche noch überwiegend ist, die Form des Übergehens, wo vom Anderen als solchem angefangen wird, das die Natur überhaupt ist, und das Übergehen noch nicht als Zusichkommen des Geistes erscheint, diese Form ist es, die den vorderasiatischen Religionen eigen ist. Das Fernere ist nun, daß dieses Übergehen als ein Zusichkommen des Geistes erscheint, aber noch nicht so, daß dieses eine Versöhnung wäre, sondern daß der Kampf, das Ringen der Gegenstand ist, aber als Moment des Gottes selbst.

Dieser Übergang zur geistigen Religion enthält zwar die konkrete Subjektivität in sich, ist aber das Auseinandergelassensein dieser einfachen Subjektivität, ist die Entwicklung derselben, aber eine solche, die noch zugleich wild und gärend ist, noch nicht zur Beruhigung, zur eigentlich in sich freien Geistigkeit gekommen ist.

Wie im Indischen diese Entwicklung als auseinandergefallen war, so ist hier die Bestimmtheit in ihrer Losgebundenheit, aber so, daß diese elementarischen Mächte des Geistigen und Natürlichen wesentlich bezogen sind auf die Subjektivität, so daß es ein Subjekt ist, das diese Momente durchläuft. Im Indischen hatten wir auch Entstehen und Vergehen, aber nicht die Subjektivität, die Rückkehr in das Eine, nicht Eines, was selbst diese Formen, Unterschiede durchläuft und in und aus ihnen in sich zurückkehrt. Diese höhere Macht der Subjektivität ist es, welche entwickelt ausläßt den Unterschied aus sich, aber in sich geschlossen hält, der vielmehr denselben überwältigt.

Die Einseitigkeit dieser Form ist, daß diese reine Einheit des Guten, das Zurückgekehrtsein, Beisichsein fehlt, diese Freiheit nur hervorgeht, nur sich hervortreibt, aber noch nicht sozusagen fertig, vollendet, noch nicht ein solcher Anfang ist woran das Ende, das Resultat hervorbräche.
Es ist also die Subjektivität in ihrer Realität, aber noch nicht in wahrhaft wirklicher Freiheit, sondern gärend in und aus dieser Realität.

Der Dualismus des Lichts und der Finsternis fängt hier an sich zu vereinigen, so daß in die Subjektivität selbst fällt dieses Finstere, Negative, das in seiner Steigerung auch zum Bösen wird.
Die Subjektivität ist dies, die entgegengesetzten Prinzipien in sich zu vereinen, die Gewalt zu sein, diesen Widerspruch zu ertragen und in sich aufzulösen. Ormuzd hat den Ahriman immer sich gegenüber;
es ist zwar auch die Vorstellung, daß am Ende Ahriman bezwungen werde und Ormuzd allein herrsche, aber das ist nur als ein Zukünftiges ausgesprochen, nicht als etwas Präsentes. Gott, das Wesen,
der Geist, das Wahre muß gegenwärtig sein, nicht in der Vorstellung verlegt werden in die Vergangenheit oder Zukunft. Das Gute, das ist die nächste Forderung, muß auch in der Tat als
reale Macht in sich gesetzt und wie als allgemeine, so als die reale Subjektivität gefaßt werden.

Diese Einheit der Subjektivität und daß durch diese unterschiedenen Momente die Affirmation durch die Negation selbst hindurchgeht und mit der Rückkehr in sich und Versöhnung endet, ist dieser Standpunkt; aber so, daß das Tun dieser Subjektivität mehr nur dies Gären derselben ist als die Subjektivität, die sich wirklich vollkommen erreicht und schon vollendet hat.

Ein Subjekt ist dieser Unterschied, ein Konkretes in sich, eine Entwicklung. So führt sich diese Subjektivität ein in die entwickelten Mächte und vereint sie so, daß sie losgelassen werden, dies Subjekt eine Geschichte hat, die Geschichte des Lebens, Geistes, Bewegung in sich ist, wo es zum Unterschied dieser Mächte auseinandergeht, wo dies Subjekt sich verkehrt zum Fremdartigen gegen sich selbst.
Das Licht geht nicht unter; aber hier ist es ein Subjekt, das sich selbst entfremdet, festgehalten wird in der Negativität seiner, aber in und aus dieser Entfremdung sich selbst wieder herstellt. Das Resultat ist die Vorstellung des freien Geistes, aber noch nicht als wahrhafte Idealität, zunächst nur das Drängen, den Hervorgang derselben hervorzubringen.

Es ist dies die letzte Bestimmung der Naturreligion in diesem Kreise, und zwar die Stufe, welche den Übergang zu der Religion der freien Subjektivität macht. Wenn wir die Stufe des Parsismus betrachten,
so ist sie die Resumtion des Endlichen in die in sich seiende Einheit, in welcher sich das Gute bestimmt.
Dies Gute ist aber nur an sich konkret; die Bestimmtheit ist einfach in sich, noch nicht das manifestiert Bestimmte, oder es ist noch die abstrakte Subjektivität, noch nicht die reale Subjektivität.
Daher ist das nächste Moment, daß außer dem Reich des Guten das Böse bestimmt worden ist.
Diese Bestimmtheit ist als einfach, nicht entwickelt gesetzt, sie gilt nicht als Bestimmtheit, sondern nur als Allgemeinheit, und darum ist die Entwicklung, der Unterschied noch nicht darin als unterschieden vorhanden; es fällt vielmehr einer derselben noch außerhalb des Guten.
Die Dinge sind nur gut als gelichtete, nur nach ihrer positiven Seite, nicht aber auch nach der Seite ihrer Besonderheit. Wir treten nun dem Begriff nach dem Reich der realen, wirklichen Subjektivität näher.

 

>

 

G.W.F. Hegel

Religion  >>>

 <<<  zurück blättern       >>>  weiter 

>TEXTE: START> >“...das Gute ist gerade dies an ihm selbst, das Böse zu sein”>

Phänomenologie Inhalts-
verzeichnis

Enzyklopädie Inhalts-
verzeichnis

Vorlesungen über die Philosophie der Religion Inhalt

Wissenschaft der Logik  Inhalt
- objektive / - subjektive

             Phil-Splitter       .      ABCphilDE     .     Hegel - Philosophen     .    Hegel - Religion       .   Info Herok

Hegels Quelltexte:
- als Kontexte verbunden von:
>>>>>>>>    ABCphilDE  und
>>>>>>>>   Phil-Splitter.de
>>>>>>>>    Herok.Info

Phil-Splitter

 

Abcphil.de

counter

manfred herok                2000 - 14
email: mherok@outlook.de

since Jan 2013 
ABCphilDE/Phil-Splitter
                                                   >DETAILS

Flag Counter