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Vorlesungen über die Philosophie der Religion

 

3. Der Kultus in der Religion der Zauberei

In der Sphäre der Zauberei, wo die Geistigkeit nur gewußt wird als im einzelnen Selbstbewußtsein,
kann von Kultus als freier Verehrung eines Geistigen und an und für sich Objektiven nicht die Rede sein.
Dies Verhältnis ist hier vielmehr die Ausübung der
Herrschaft über die Natur, die Herrschaft von einigen Selbstbewußten über die anderen, der Zauberer über die Nichtwissenden.
Der Zustand dieser Herrschaft ist
sinnliche Betäubung, wo der besondere Wille vergessen, ausgelöscht und das abstrakt sinnliche Bewußtsein aufs höchste gesteigert wird. Die Mittel, diese Betäubung hervorzubringen, sind Tanz, Musik, Geschrei, Fressen, selbst Mischung der Geschlechter, und diese sind das, was auf einem höheren Standpunkt Kultus wird.

Der Weg von dieser ersten Form der Religion aus ist, daß der Geist von der Äußerlichkeit, der sinnlichen Unmittelbarkeit gereinigt wird und zur Vorstellung des Geistes als Geist in der Vorstellung, im Gedanken kommt.

Das Interesse des Fortgangs ist überhaupt die Objektivierung des Geistes, d. h. daß der Geist rein gegenständlich wird und die Bedeutung des allgemeinen Geistes erhält.

(HEGEL: Vorlesungen über die Philosophie der Religion)

 

 

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