2. Absolute Diremtion
Es kommt aber auch zweitens zur absoluten Diremtion. Wie findet diese Unterscheidung statt? Actu ist das Denken unbeschränkt. Der nächste Unterschied ist, daß die zwei Seiten, die wir gesehen haben als die zweierlei Weisen des Prinzips, nach den Ausgangspunkten unterschieden sind. Die eine Seite, das subjektive Denken, ist die Bewegung des Denkens, insofern es ausgeht vom unmittelbaren, einzelnen Sein, sich darin erhebt zu dem Allgemeinen, Unendlichen, wie dies bei den ersten Beweisen vom Dasein Gottes ist. Insofern es bei dem Allgemeinen angekommen ist, ist das Denken unbeschränkt; sein Ende ist unendlich reines Denken, so daß aller Nebel der Endlichkeit verschwunden ist. Da denkt es Gott; alle Besonderung ist verschwunden, und so fängt die Religion, das Denken Gottes an. Die zweite Seite ist die, die den anderen Ausgangspunkt hat, die von dem Allgemeinen, von dem Resultat jener ersten Bewegung, vom Denken, vom Begriff ausgeht. Das Allgemeine ist aber auch wieder in sich selbst Bewegung; und es ist dies, sich in sich zu unterscheiden, den Unterschied in sich zu halten, aber so, daß er die Allgemeinheit nicht trübe. Hier ist die Allgemeinheit einen Unterschied in sich habend und mit sich zusammengehend. Dies ist der abstrakte Inhalt des Denkens, welches abstraktes Denken das Resultat ist, das sich ergeben hat.
Beide Seiten stellen sich so einander gegenüber. Das subjektive Denken, das Denken des endlichen Geistes ist auch Prozeß, Vermittlung in sich, aber dieser Prozeß fällt außer ihm, hinter ihm; erst insofern es sich erhoben hat, fängt die Religion an. Es ist so in der Religion reines, bewegungsloses, abstraktes Denken; das Konkrete fällt hingegen in seinen Gegenstand, denn dies ist das Denken, das vom Allgemeinen anfängt, sich unterscheidet und damit zusammengeht; dies Konkrete ist der Gegenstand für das Denken als Denken überhaupt. Dies Denken ist so das abstrakte Denken und darum das endliche. Denn das Abstrakte ist endlich; das Konkrete ist die Wahrheit, ist der unendliche Gegenstand.
Die absolute Religion
Die geoffenbarte, positive Religion
Die Religion der Wahrheit und Freiheit
Der metaphysische Begriff der Idee Gottes
Die absolute, ewige Idee
Gott in seiner ewigen Idee an und für sich: Das Reich des Vaters
Der Geist ist der denkende
so fängt die Religion, das Denken Gottes an
Dreieinigkeit
Vorlesungen über die Philosophie der Religion Inhalt
|