sampeb1a269db948597c

HEGEL >

Texte-Start

Phänomenologie des Geistes

Wissenschaft
der Logik 

- objektive
- subjektive

Enzyklopädie
der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse

Nürnberger Enzyklopädie

Vorlesungen
 über die Philosophie
der Religion

Vorlesungen
 über die Philosophie
der Geschichte

Vorlesungen
 über die Geschichte der  Philosophie

Grundlinien der Philosophie des Rechts

Vorlesungen
 über Ästhetik

Berliner Schriften

Hegel Grundbegriffe

Hegel - Philosophen:

Anaxagoras

Anaximander

Anselm von Canterbury

Aristoteles

Böhme, Jakob

Bruno, Giordano

Cicero

Demokrit

Descartes

Duns Scotus

Eckhart von  Hochheim

Epikur

Fichte, Johann Gottlieb

Gotama

Hegel, G.W.F.

Heraklit

Hobbes, Thomas

Hölderlin

Jacobi

Kant, Immanuel

Konfuzius

Laotse

Leibniz, Gottfried Wilhelm

Locke, John

Montaigne

Newton

Parmenides

Pascal, Blaise

Philon

Platon

Plotin

Proklos

Pythagoras

Rousseau

Schelling

Sokrates

Spinoza

Thales

Thomas von Aquin

Voltaire

Xenophanes

Zenon

> mehr

 HEGEL
 Quell- und Volltexte

< >

Phil-Splitter :
Recht
Politik
Religion

        Phil-Splitter     .    ABCphilDE   .   Hegel - Philosophen   Hegel - Religion     Info Herok

<  >

 G.W.F.Hegel                                                                                                                hegeleliforp03Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse

 

Dritte Abteilung. Organische Physik

§ 337

Die reelle Totalität des Körpers, als der unendliche Prozeß, daß die Individualität sich zur Besonderheit oder Endlichkeit bestimmt und dieselbe ebenso negiert und in sich zurückkehrt, im Ende des Prozesses sich zum Anfange wiederherstellt, ist damit eine Erhebung in die erste Idealität der Natur, so daß sie aber eine erfüllte und wesentlich, als sich auf sich beziehende negative Einheit, selbstische und subjektive geworden ist. Die Idee ist hiermit zur Existenz gekommen, zunächst zur unmittelbaren, zum Leben. Dieses ist
A. als
Gestalt, das allgemeine Bild des Lebens, der geologische Organismus;
B. als besondere, formelle Subjektivität, der
vegetabilische;
C. als einzelne konkrete Subjektivität, der
animalische Organismus.
Die Idee hat Wahrheit und Wirklichkeit nur, insofern sie an ihr als
subjektive ist (§ 215); das Leben als nur unmittelbare Idee ist hiermit außer sich, Nicht-Leben, nur der Leichnam des Lebensprozesses, der Organismus als Totalität der als unlebendig existierenden, mechanischen und physikalischen Natur.
Unterschieden davon beginnt die subjektive Lebendigkeit, das Lebendige in der
vegetabilischen Natur; das Individuum, aber noch als außersichseiend in seine Glieder, die selbst Individuen sind, zerfallend.
Erst der
animalische Organismus ist in solche Unterschiede der Gestaltung entwickelt, die wesentlich nur als seine Glieder existieren, wodurch er als Subjekt ist. Die Lebendigkeit als natürliche zerfällt zwar in die unbestimmte Vielheit von Lebendigen, die aber an ihnen selbst subjektive Organismen sind, und es ist nur in der Idee, daß sie ein Leben, ein organisches System desselben sind. 

Zusatz.
Werfen wir einen Rückblick auf das Bisherige, so sahen wir im ersten Abschnitt
α) die Materie, das abstrakte Außereinander als Raum; die Materie, als das abstrakte Fürsichsein des Außereinander und Widerstand leistend, ist vollkommen vereinzelt, schlechthin atomistisch. Die Gleichheit dieses Atomistischen macht, daß die Materie noch das vollkommen Unbestimmte ist; sie ist aber nur dem Verstande nach absolut atomistisch, nicht der Vernunft nach.
β) Das Weitere waren die gegeneinander bestimmten, besonderen Massen, und endlich
γ) die Schwere, welche die Grundbestimmung ausmacht, in der alle Partikularität aufgehoben und ideell war. Diese Idealität der Schwere, welche sich im
zweiten Abschnitte in das Licht, und dann in die Gestalt verwandelte, ist jetzt wiederhergestellt. Die dort individualisierte Materie enthält:
 α) die freien Bestimmungen, wie wir sie in den Elementen und ihrem Prozesse sahen; sodann entfaltet sie sich β) zum Reiche der Erscheinung, d. h. in den Gegensatz der Selbständigkeit und Reflexion-in-Anderes, als spezifische Schwere und Kohäsion; bis sie γ) in der individuellen Gestalt sich zur Totalität ausbildet. Aber indem der partikulare Körper dies ist, die unterschiedenen Weisen seiner Existenz aufzuheben, so ist diese Idealität jetzt Resultat, - ungetrübte Einheit und Gleichheit mit sich selbst, wie das Licht, aber zugleich als hervorgehend aus der Totalität der Besonderungen, die zusammengedrückt und in die erste Indifferenz zurückgenommen sind. Die Individualität ist jetzt in sich selbst schwer und lichtig, - die triumphierende Individualität, die sich als Prozeß in allen Besonderheiten hervordringende und erhaltende Einheit; und das ist der Gegenstand des
dritten Abschnitts.
Der lebendige Körper steht immer auf dem Sprunge, zum chemischen Prozesse überzugehen: Sauerstoff, Wasserstoff, Salz will immer hervortreten, wird aber immer wieder aufgehoben, und nur beim Tode oder in der Krankheit kann der chemische Prozeß sich geltend machen. Das Lebendige begibt sich immer in die Gefahr, hat immer ein Anderes an ihm, verträgt aber diesen Widerspruch, was das Unorganische nicht kann. Da Leben ist aber zugleich das Auflösen dieses Widerspruchs, und darin besteht das Spekulative, während nur für den Verstand der Widerspruch unaufgelöst ist. Das Leben kann also nur spekulativ gefaßt werden, denn im Leben existiert eben das Spekulative. Das fortdauernde Tun des Lebens ist somit der absolute Idealismus; es wird zu einem Anderen, das aber immer aufgehoben wird. Wäre das Leben Realist, so hätte es Respekt vorm Äußeren; aber es hemmt immer die Realität des Anderen und verwandelt sie sich selbst.
Erst das Leben ist so das
Wahre; es ist höher als die Sterne und die Sonne, die wohl ein Individuum, aber kein Subjekt ist. Als die Einheit des Begriffs und der nach außen gekehrten Existenz, worin sich der Begriff erhält, ist das Leben die Idee, und in diesem Sinne nennt auch Spinoza das Leben den adäquaten Begriff, was freilich noch ein ganz abstrakter Ausdruck ist. Das Leben ist die Vereinigung von Gegensätzen überhaupt, nicht bloß vom Gegensatze des Begriffs und der Realität. Das Leben ist, wo Inneres und Äußeres, Ursache und Wirkung, Zweck und Mittel, Subjektivität und Objektivität usw. ein und dasselbe ist. Die wahrhafte Bestimmung des Lebens ist, daß bei der Einheit des Begriffs und der Realität diese Realität nicht mehr in unmittelbarer Weise, in Weise der Selbständigkeit sei, als Vielheit von existierenden Eigenschaften, die auseinander sind, sondern der Begriff schlechthin Idealität des gleichgültigen Bestehens sei. Indem die Idealität, die wir im chemischen Prozesse gehabt haben, hier gesetzt ist, so ist die Individualität in ihrer Freiheit gesetzt. Die subjektive, unendliche Form ist nun auch in ihrer Objektivität; was sie in der Gestalt noch nicht war, weil in dieser die Bestimmungen der unendlichen Form noch festes Dasein als Materien haben. Der abstrakte Begriff des Organismus ist dagegen, daß die Existenz der Besonderheiten, indem diese als vorübergehende Momente eines Subjekts gesetzt sind, der Einheit des Begriffes angemessen ist, während im System der himmlischen Körper alle besonderen Momente des Begriffs für sich frei existierende, selbständige Körper sind, die noch nicht unter die Einheit des Begriffs zurückgekehrt sind. Das Sonnensystem war der erste Organismus; er war aber nur an sich, noch keine organische Existenz. Diese Riesenglieder sind selbständige Gestalten und die Idealität ihrer Selbständigkeit nur ihre Bewegung; es ist nur ein Organismus des Mechanismus. Das Lebendige aber hat diese Riesenglieder der Natur in einem, indem alles Besondere als erscheinend gesetzt ist. Im Leben ist das Licht so über das Schwere vollkommen Meister; das Lebendige ist also die Individualität, welche die weiteren Besonderungen der Schwere in sich subigiert hat und tätig in sich selbst ist.
Erst als sich aufhebende Realität ist das Sichselbsterhalten des Begriffs gesetzt. Der Individualität des chemischen Körpers kann sich eine fremde Macht bemächtigen; das Leben hat aber sein Anderes an ihm selbst, es ist
eine abgerundete Totalität in sich, - oder es ist Selbstzweck.
War der erste Teil der Naturphilosophie Mechanismus, das Zweite in seiner Spitze Chemismus, so ist dies Dritte Teleologie (s. § 194 Zus. 2). Das Leben ist Mittel, aber nicht für ein Anderes, sondern für diesen Begriff; es bringt seine unendliche Form immer hervor.
Schon
Kant bestimmte das Lebendige als Zweck für sich selbst. Die Veränderung ist nur zum Behufe des Begriffs vorhanden, ist nur Veränderung des Andersseins des Begriffs, und in dieser Negation des Negativen, in dieser absoluten Negativität allein ist es, daß er bei sich bleiben kann. Das Organische ist schon an sich das, was es wirklich ist; es ist die Bewegung seines Werdens. Aber was das Resultat ist, ist auch das Vorhergehende, - der Anfang ist dasselbe, was das Ende ist; dies, was bisher nur unser Erkennen war, ist jetzt in die Existenz getreten.
Weil das Leben, als Idee, die Bewegung seiner selbst ist, wodurch es sich erst zum Subjekte macht, so macht das Leben sich selbst zu seinem Anderen, zum Gegenwurfe seiner selbst; es gibt sich die Form, als Objekt zu sein, um zu sich zurückzukehren und zurückgekehrt zu sein. So ist erst im Dritten das Leben als solches vorhanden, da dessen Hauptbestimmung die Subjektivität ist; die früheren Stufen sind nur unvollkommene Wege dahin.
Und daher haben wir die drei Reiche: das
Mineralreich, das Pflanzenreich und das Tierreich.
Das Leben, das als das Andere seiner sich voraussetzt, ist erstens die geologische Natur, und so ist es nur der Grund und Boden des Lebens. Es soll zwar Leben sein, Individualität, Subjektivität, ist aber nicht wahrhafte Subjektivität, nicht Zurückführung der Gliederung in das Eins. Als im Leben müssen die Momente der Individualität und der Rückkehr oder Subjektivität zwar vorhanden sein, aber als unmittelbare müssen diese Seiten sich entfremdet sein, d. h. sie fallen auseinander. Einerseits steht die Individualität, andererseits der Prozeß derselben; die Individualität existiert noch nicht als das tätige, idealisierende Leben, hat sich noch nie zur Einzelheit bestimmt, sondern ist das erstarrte Leben, dem tätigen gegenüber. Es enthält die Tätigkeit auch, aber teils nur an sich, teils außer ihm; der Prozeß der Subjektivität ist geschieden vom allgemeinen Subjekte selbst, da wir noch kein Individuum haben, das an sich schon in sich selbst tätig wäre. Das unmittelbare Leben ist also das sich entfremdete Leben, und so ist es die unorganische Natur des subjektiven Lebens. Denn unorganisch ist alle Äußerlichkeit, wie z. B. für das Individuum die Wissenschaften seine unorganische Natur sind, insofern es dieselben noch nicht kennt, sondern sie sich nur in ihm regen und an sich seine Vernünftigkeit sind, die es sich nur zu eigen machen muß. Die
Erde ist ein Ganzes, das System des Lebens, aber als Kristall wie ein Knochengerüst, das als tot angesehen werden kann, weil seine Glieder noch formal für sich zu bestehen scheinen und sein Prozeß außer ihm fällt.
Das Zweite ist die Stufe der Reflexion, die beginnende, eigentlichere Lebendigkeit, worin das Individuum an ihm selbst seine Tätigkeit, der Lebensprozeß ist, aber nur als Subjekt der Reflexion.
Diese formelle Subjektivität ist noch nicht die mit der Objektivität, dem Systeme der Gliederung, identische Subjektivität. Diese Subjektivität ist noch abstrakt, weil sie nur aus jener Entfremdung herkommt; es ist die spröde, punktuelle, nur individuelle Subjektivität. Das Subjekt besondert sich zwar, erhält sich als Subjektivität in seinem Beziehen auf Anderes, macht sich Glieder und durchdringt sie; aber das Formelle besteht darin, daß es sich noch nicht wahrhaft in diesem Beziehen erhält, sondern ebenso noch außer sich gerissen wird. Die Pflanze ist darum noch nicht wahrhafte Subjektivität, weil das Subjekt, indem es sich von sich unterscheidet und sich zu seinem Gegenstande macht, sich noch nicht den wahrhaft gegliederten Unterschieden vertrauen kann, die Rückkehr aus diesen aber erst die wahre Selbsterhaltung ist.
Der Standpunkt der Pflanze ist also, sich nur formell von sich selbst zu unterscheiden und nur so bei sich selbst bleiben zu können. Sie entfaltet ihre Teile; da diese ihre Glieder aber wesentlich das ganze Subjekt sind, so kommt sie zu keinen anderen Unterschieden, sondern Blätter, Wurzeln, Stamm sind auch nur Individuen. Da hiermit das Reale, was die Pflanze produziert, um sich zu erhalten, nur das vollkommen Gleiche ihrer selbst ist, so kommt es auch nicht zu eigentlichen Gliedern. Jede Pflanze ist daher nur eine unendliche Menge von Subjekten, und der Zusammenhang, wodurch sie als
ein Subjekt erscheinen, ist nur oberflächlich. Die Pflanze ist so die Ohnmacht, ihre Gliederung nicht in ihrer Macht zu erhalten, da ihre Glieder ihr als selbständige entfliehen und die Unschuld der Pflanze ist dieselbe Ohnmacht des Sich-auf-das-Unorganische-Beziehens, worin ihre Glieder zugleich andere Individuen werden. Dieses zweite Reich ist das Wasserreich, das Reich der Neutralität.
Das dritte Reich ist das
Feuerreich, die individuelle Subjektivität als vollkommene Lebendigkeit, - die Einheit der Pflanze und der Unterschiede. Diese Subjektivität ist Gestalt, wie das erste System von Formen; die Glieder sind aber zugleich nicht Teile, wie noch bei der Pflanze. Das Animalische erhält sich in seinem Anderssein, aber dieses ist ein wirklicher Unterschied; und zugleich ist das System dieser seiner Glieder ideell gesetzt. So erst ist das Lebendige Subjekt, Seele, das Ätherische, der wesentliche Prozeß der Gliederung und Ausbreitung, aber so, daß dieses Gestalten unmittelbar zeitlich gesetzt, der Unterschied ewig zurückgenommen wird. Das Feuer entläßt sich zu Gliedern, es wird immer ins Produkt übergegangen, und dieses wird immer zur Einheit der Subjektivität zurückgeführt, indem die Selbständigkeit jener unmittelbar aufgezehrt wird. Das animalische Leben ist also der sich in Raum und Zeit auslegende Begriff. Jedes Glied hat die ganze Seele in sich, ist nicht selbständig, sondern nur als mit dem Ganzen verbunden.
Die Empfindung, das Sich-selbst-in-sich-Finden ist das Höchste, was erst hier vorhanden ist; das ist das Einsbleiben mit sich in der Bestimmtheit, in der Bestimmtheit frei bei sich selbst zu sein. Die Pflanze findet sich nicht in sich, weil ihre Glieder selbständige Individuen gegen sie sind. Der ausgelegte Begriff des Lebens ist die animalische Natur; erst hier ist wahrhafte Lebendigkeit vorhanden. - Diese drei Formen machen das Leben aus.

 

 

 

 <<<  zurück blättern       >>>  weiter 

>TEXTE: START> >geologische Natur>

Phänomenologie Inhalts-
verzeichnis

Enzyklopädie Inhalts-
verzeichnis

Vorlesungen über die Philosophie der Religion Inhalt

Wissenschaft der Logik  Inhalt
- objektive / - subjektive

             Phil-Splitter       .      ABCphilDE     .     Hegel - Philosophen     .    Hegel - Religion       .   Info Herok

Hegels Quelltexte:
- als Kontexte verbunden von:
>>>>>>>>    ABCphilDE  und
>>>>>>>>   Phil-Splitter.de
>>>>>>>>    Herok.Info

Phil-Splitter

 

Abcphil.de

counter

manfred herok                2000 - 14
email: mherok@outlook.de

since Jan 2013 
ABCphilDE/Phil-Splitter
                                                   >DETAILS

Flag Counter